Samstag, 28. Juni 2008

Offener Güterwagen Gattung J. der K.W.St.E.

Nur kurz beschafften die Königlich Württembergischen Staats Eisenbahnen K.W.St.E. ausschließlich vierachsige Güterwagen nach amerikanischem Vorbild. Sehr schnell ging man zu den in Europa üblichen zweiachsigen Wagen über. Offene Güterwagen mit 3,6 m Radstand und einer Tragfähigkeit von 200 Zentnern beschaffte man ab 1862. Diese Wagen wurden für längere Zeit zum Standardwagen der K.W.St.E. Die Abmessungen des Untergestells entsprachen den zeitgleich eingesetzten gedeckten Wagen, auch die beiden Bühnen hatte man übernommen. Diese waren in Württemberg auch nach Einführung der Kupplung mit Seitenpuffern noch länger gebräuchlich. Hersteller waren die Maschinenfabrik Esslingen, die MAN und die Eisengießerei Wasseralfingen. Die genaue Anzahl der gebauten Wagen ist nicht mehr feststellbar, im Jahre 1889 waren jedenfalls noch 125 Stück vorhanden. Zu diesem Zeitpunkt waren aber schon viele dieser Fahrzeuge zu Kieswagen Gattung N. oder Latrinenwagen Gattung J. umgebaut worden. Auch in der Folgezeit wurden diese Umbauten weitergeführt, so dass 1911 keiner dieser Wagen in der ursprünglichen Form vorhanden war.

Das Modell von Brawa (47708) besticht durch einen Wagenkasten aus Zinkdruckguss, der dem Wagen ein enormes Gewicht gibt, die separat angesetzte Federpakete und eine sehr feine Absperrkette an Bühne verleihen dem Wagen einen detaillierten Eindruck. Die Laufeigenschaften sind durch das hohe Eigengewicht hervorragend. Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Modell, insb. für die Darstellung früherer Länderbahnzeiten.

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